Wo ein Schicksal existiert, gibt es keinen Platz fuer den Zufall. Und umgekehrt.
Meiner Meinung nach, koennen diese beiden Begriffe nicht parallel existieren.
Es ist schliesslich fuer uns nicht wirklich wesentlich, denn es aendert wenig an den Tatsachen. Und schlussendlich ist es wohl mehr eine metaphysische Diskussion und eine Frage, wie man es lieber benennen moechte.
Auf jeden Fall versuchte ich drei mal von Zollino abzureisen, in Richtung Kairo und drei mal hat es nicht geklappt. Meine Abreise scheint verflucht zu sein.
erster Tag in Aegypten |
Ich kochte vor Wut und war aber ohnmaechtig irgendetwas zu tun um die Tatsache zu aendern, dass mein Fahrrad nicht mir nach Aegypten duerfe. Ich wurde von der unfreundlichen Dame schliesslich dazu gedraengt mich zu entscheiden ob ich ohne Wilhelm losfliegen wollte (!) oder ob ich da bleiben wollte.
Ich nehme an ihr wisst wie ich mich entschieden habe. Ich kann doch nicht einfach ohne Wilhelm weiterreisen! Ihn so im Stich lassen? Nein.
Also habe ich den Flug verschoben, natuerlich einen Aufschlag bezahlt und versucht die ganze Sache mit dem Fahrrad hinzukriegen. Ich musste aber nach etlichen Telefonaten, Mails und verlorenen Nerven feststellen, dass es UNMOEGLICH war Wilhelm mit dem gebuchten Flug mitzunehmen. Da es sich um zwei Fluggesellschaften handelte, sagte mir die einte den Transport bis Rom zu, die andere von Rom bis Kairo. ABER!!! Ich muesste zweimal den Aufschlag zahlen, fuer jede Gesellschaft einzeln (was muehsam ist aber noch gehen wuerde) und das Fahrrad in Rom vom Fliessband abholen muesste und nochmals einchecken muesste, das alles in einer Stunde zwischen Landezeit und Abflugzeit! Alle von Euch die schon mal geflogen sind, wissen dass das eine Unmoeglichkeit ist.
vor einer aegyptischen Pyramiede |
Ich versuchte den zweiten Teil des Fluges um einen Tag zu verschieben, war aber nicht moeglich weil die beiden Fluege gekoppelt seien (aber fuer das Gepaeck dann wieder nicht!) auch konnte ich nicht einfach den zweiten brauchen und mit dem Zug nach Rom, weil ich in Brindisi dann nicht erscheinen wuerde und ein Now-Shown angezeigt wuerde....unglaublich unmoeglich....
Nach unendlichem hin und her, resegnierte ich und annulierte den Flug.
Beschloss mit dem Autobus bis nach Rom zu reisen und dann von dort aus mich nach einem Flug umschauen.
Ich startete froehlich los und dachte, dass es dieses mal klappen wuerde, doch falsch.
Auf halben Weg konnte ich wegen den verschneiten Autobahnen nicht mehr weiterfahren. Wir verbrachten die ganze Nacht irgend in einem kleinen Dorf in der Campagna und fuhren um 9 Uhr morgens wieder zurueck nach Lecce! Ich war verzweifelt....
Das einzige was mich etwas aufmunterte, war dass jedesmal wenn ich wieder zurueck kam, ich meine Freunde und Verwandte ueberraschte.
Die Ueberraschungen wurden auch immer kreativer.
Am Anfang rufte ich noch an und sagte am Telefon: "Hey ich bin gut angekommen." und lautete an der Haustuere meiner Grosseltern. Ich war auch gut angekommen, einfach nicht in Aegypten :o)
Einige Freunde hingegen lud eine eingeweite Freundin in ein Restaurant ein und ploetzlich kam ich als Kellner mit den Vorspeisen. Das war etwa 4 Tage nach meiner ersten "Abreise" und sie vermuteten mich schon sehr weit weg und konnten es deshalb kaum glauben.
nach meinem Auftritt als Kellner (hatte auch eine Schuertze!) |
Bis ich mich dann mit einigen typischen Bewegungen zu erkennen gab...
Nun werde ich es nochmals versuchen und hoffe dass ihr demnaechst echte aegyptische Fotos betrachten koennt und nicht "nur" diese falschen Bilder aus meinen ersten Tagen in Aegypten....
Wer weiss... einige Leute um mich herum (eigentlich alle Freunde und Verwandte) sagen mir, vielleicht sei das ganze ein Zeichen, dass ich nicht nach Aegypten sollte, dass es mich vor etwas Schlechtem bewohrt habe, dass ich meine Reiseplaene aendern sollte...
Ich weiss nicht. Die Situation ist so ireal, dass ich beinahe beginne auch ans Schicksal zu glauben.
Tatsache ist jetzt, dass ich meine Zeit in Aegypten leider etwas verkuerzen musste, doch ich werde es trotzdem versuchen dorthin zu reisen.
Hoffen wir, dass das Schicksal oder der Zufall mich vor etwas schlechtem unbekanntem bewahrt hat und nicht in etwas unbekanntes schlechtes hineinfuehrt.
Wilhelm und ich werden auf alle Faelle vor Freude aufjauchzen sobald wir nicht mehr von laestigen Fluggesellschaften, Internetagenturen und Busgesellschaften abhaengen, sondern nur von seiner und meiner Gesundheit. Von meinem Willen und seiner Folgsamkeit.
Bis bald, aus Aegypten.....
.... oder so...;o)
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