Der nächste Tag sollte uns per Bus nach Kasba Tadla bringen, unserem
Ausgangspunkt für die nächste Bergetappe. Am Busbahnhof stiel mir ein
Halunke die Kamera aus der Tasche. Als ich es bemerkte, rief ich
reflexartig Mauro. Er packte den Gauner am Arm und forderte die Kamera
zurück. Nochmals gut gegangen, danke Mauro!
Die nächste Etappe war mit 41 Grad im Schatten und 51 Grad in der
Sonne die Heisseste...das war heftig. Häufige Unterbrüche und
Melonenpausen machten es uns ein wenig angenehmer.
Am Abend wurden wir zu einer Berberfamilie eingeladen, nachdem wir
nach Wasser gefragt hatten. Über 3 Stunden aufs Essen zu warten war
dann aber doch sehr anstrengend, hatte sich aber gelohnt
(Lamm-Tagine). Ausnahmsweise sass heute einmal einen Frau mit uns am
Tisch. Mauro diagnostizierte noch eine Angina tonsillaris beim Sohn
der Familie. Das Wasser holt diese Familie mit dem Esel von einem Bach
3km entfernt.
Das traditionelle Frühstück der Marokkaner hatten wir bereits
kennengelert: Brot mit Olivenöl.
Als Dank für die Gastfreundschaft schenkten wir der Familie Schokolade
aus der Schweiz und Sonnencrème, da die Frau so fasziniert war davon.
Am folgenden Tag hatten wir eine lange Strecke mit viel rauf und
runter vor uns.
In einem Dorf unterwegs tanzten die Leute auf der
Strasse und sangen, es war heute der Geburtstag des Königs. Ein bisschen
weiter an einem Ziehbrunnen waschten wir uns und unsere Kleider.
Beim Weiterfahren hatten wir die falsche Abzweigung genommen - zack! eine
Stunde verloren :-( Da Glück jedoch ein ständiger Begleiter auf
unserer Reise war, wurden wir bald von einem Pick-up mitsamt Sepp und
Willhelm mitgenommen. In Arbhalou wurden wir von einem wohlhabenden
Wasserwerkingenieur eingeladen. Diesmal erwartete uns ein mehrgängiges
Essen und ein Schlafsaal so gross wie ein halber Tennisplatz. Wir
Glücklichen!
Am nächsten Morgen verstopfte sich aber prompt noch das WC
wegen uns ;-)
Danach fuhren wir auf einer Schotterpiste bis nach Tounfite. Erstmals
waren wir einsam in Marokko. Praktisch niemanden trafen wir hier an.
Als wir doch auf eine kleine Siedlung trafen, teilten wir mit den
Einheimischen eine Melone. Diese schienen etwas verwundert über
unseren Besuch zu sein.
Tounfite erlebten wir als sehr lebendiges
Städtchen im Hinterland von Marokko, wo sich wohl nur in
Ausnahmefällen Reisende hin verirren. Mauro liess sich ein lokales
Hilfeprojekt erklären, das er eventuell im Rahmen seiner Reise
finanziell unterstützen möchte. Erstaunlich war für mich das Café mit
WLAN in dieser Gegend. Der Nachmittag führte uns dann durch traumhafte
"Winnetou"-Landschaften.
Und es regnete plötzlich wie aus Eimern! Nun hatte auch Sepp seine Wassertaufe.
Bemerkenswert fand ich hier auch die teilweise abgebrochene Strasse, die
ins Flussbett abrutschte.
Hier waren die Kinder ganz anders wie in der Nähe von Marrakesch, sie
rannten von weitem her zu uns auf die Strasse und fragten permanent
nach bonbons, stylos oder dirhams. "M'sieu, donnez-moi un bonbon!" Die
Nacht hatten wir schliesslich in wunderschöner Berglandschaft in einem
verlassenen Haus verbracht. Das ist etwas, was ich an dieser Reise
besonders schätzte: praktisch nie wussten wir, wo wir am Abend
schlafen würden. Meist hielten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit
an und organisierten unseren Schlafplatz. Am wichtigsten dabei war
stets genug Wasser zum trinken und kochen. Das ist in Marokko keine
Selbstverständlichkeit, vor allem nicht in unberührteren Regionen.
Dann waren wir manchmal auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen und
fragten nach Wasser.
Heute war 1.August. Mauro und ich montierten beide ein Leibchen mit
Schweizerkreuz. Mauro rutschte am Morgen früh einen Felsen hinunter
und schürfte sich den Unterarm auf. Weiter gings Pässe hoch und runter
bis zu einem Dorf, wo Mauro eine Frau des vorhergenannten lokalen
Projektes besuchen wollte. Die Kinder des Dorfes bescherten uns einen
herzlichen Empfang und wir erhielten ein reichhaltiges Frühstück. Als
wir weiterfuhren, verfolgten uns drei Kinder zu Fuss für circa 20
Minuten einen Pass hoch. Welch eine Ehre ;-)
Bei starkem Gegenwind erreichten wir ein Dorf, wo ich kurz etwas zu
essen kaufe. Da wurde mir doch mein treuer Begleiter Batag (ein
Quietsche-Entchen) von meinem Lenker gestohlen. Gemein! Im nächsten
Dorf entschieden wir uns auch nicht zu halten, da wir eine leicht
aggressive Stimmung vernahmen. Ob dies am Ramadan gelegen hatte? Die
Kinder waren indessen teilweise sehr frech: sie schmissen Steine oder
streckten die Zunge raus wenn man ihnen nichts gab. Die Nacht
verbrachten wir in einer verlassenen Schäferunterkunft.
Wir "feierten" 1. August mit viel Schweizer Schokolade. Leider zu viel für mich. Ich
habe mir wegen weiss-de-Gugger-was eine Gastroenteritis geholt. Mitten
in der Nacht hatte ich den Ueli gerufen :-( Mauro machte am nächsten
Morgen fürsorglich Tee und Bouillon. Doch leider verschüttete ich den
Grossteil wegen tollpatschigen Verhaltens. Leicht gekränkt wage ich
mich dennoch an die höchste Etappe mit dem Velo. Der Tizi'n-Ouano
führt auf 2900m über den Atlas. Das war schon ein bisschen heftig.
Ausgangspunkt für die nächste Bergetappe. Am Busbahnhof stiel mir ein
Halunke die Kamera aus der Tasche. Als ich es bemerkte, rief ich
reflexartig Mauro. Er packte den Gauner am Arm und forderte die Kamera
zurück. Nochmals gut gegangen, danke Mauro!
Die nächste Etappe war mit 41 Grad im Schatten und 51 Grad in der
Sonne die Heisseste...das war heftig. Häufige Unterbrüche und
Melonenpausen machten es uns ein wenig angenehmer.
Stopp? |
Am Abend wurden wir zu einer Berberfamilie eingeladen, nachdem wir
nach Wasser gefragt hatten. Über 3 Stunden aufs Essen zu warten war
dann aber doch sehr anstrengend, hatte sich aber gelohnt
(Lamm-Tagine). Ausnahmsweise sass heute einmal einen Frau mit uns am
Tisch. Mauro diagnostizierte noch eine Angina tonsillaris beim Sohn
der Familie. Das Wasser holt diese Familie mit dem Esel von einem Bach
3km entfernt.
Sepp und Wilhelm bei den Berbern |
Das traditionelle Frühstück der Marokkaner hatten wir bereits
kennengelert: Brot mit Olivenöl.
Als Dank für die Gastfreundschaft schenkten wir der Familie Schokolade
aus der Schweiz und Sonnencrème, da die Frau so fasziniert war davon.
Am folgenden Tag hatten wir eine lange Strecke mit viel rauf und
runter vor uns.
schööön... |
In einem Dorf unterwegs tanzten die Leute auf der
Strasse und sangen, es war heute der Geburtstag des Königs. Ein bisschen
weiter an einem Ziehbrunnen waschten wir uns und unsere Kleider.
Ziehbrunnen. Im Hintergrund nichts. |
Beim Weiterfahren hatten wir die falsche Abzweigung genommen - zack! eine
Stunde verloren :-( Da Glück jedoch ein ständiger Begleiter auf
unserer Reise war, wurden wir bald von einem Pick-up mitsamt Sepp und
Willhelm mitgenommen. In Arbhalou wurden wir von einem wohlhabenden
Wasserwerkingenieur eingeladen. Diesmal erwartete uns ein mehrgängiges
Essen und ein Schlafsaal so gross wie ein halber Tennisplatz. Wir
Glücklichen!
Kleiner Teil des Schlafraumes in Arbhalou... |
Am nächsten Morgen verstopfte sich aber prompt noch das WC
wegen uns ;-)
Danach fuhren wir auf einer Schotterpiste bis nach Tounfite. Erstmals
waren wir einsam in Marokko. Praktisch niemanden trafen wir hier an.
Als wir doch auf eine kleine Siedlung trafen, teilten wir mit den
Einheimischen eine Melone. Diese schienen etwas verwundert über
unseren Besuch zu sein.
:-) |
Tounfite erlebten wir als sehr lebendiges
Städtchen im Hinterland von Marokko, wo sich wohl nur in
Ausnahmefällen Reisende hin verirren. Mauro liess sich ein lokales
Hilfeprojekt erklären, das er eventuell im Rahmen seiner Reise
finanziell unterstützen möchte. Erstaunlich war für mich das Café mit
WLAN in dieser Gegend. Der Nachmittag führte uns dann durch traumhafte
"Winnetou"-Landschaften.
Winnetou-Landschaft. |
Und es regnete plötzlich wie aus Eimern! Nun hatte auch Sepp seine Wassertaufe.
Bemerkenswert fand ich hier auch die teilweise abgebrochene Strasse, die
ins Flussbett abrutschte.
Hier waren die Kinder ganz anders wie in der Nähe von Marrakesch, sie
rannten von weitem her zu uns auf die Strasse und fragten permanent
nach bonbons, stylos oder dirhams. "M'sieu, donnez-moi un bonbon!" Die
Nacht hatten wir schliesslich in wunderschöner Berglandschaft in einem
verlassenen Haus verbracht. Das ist etwas, was ich an dieser Reise
besonders schätzte: praktisch nie wussten wir, wo wir am Abend
schlafen würden. Meist hielten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit
an und organisierten unseren Schlafplatz. Am wichtigsten dabei war
stets genug Wasser zum trinken und kochen. Das ist in Marokko keine
Selbstverständlichkeit, vor allem nicht in unberührteren Regionen.
Dann waren wir manchmal auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen und
fragten nach Wasser.
1. August in Marokko ;-) |
Heute war 1.August. Mauro und ich montierten beide ein Leibchen mit
Schweizerkreuz. Mauro rutschte am Morgen früh einen Felsen hinunter
und schürfte sich den Unterarm auf. Weiter gings Pässe hoch und runter
bis zu einem Dorf, wo Mauro eine Frau des vorhergenannten lokalen
Projektes besuchen wollte. Die Kinder des Dorfes bescherten uns einen
herzlichen Empfang und wir erhielten ein reichhaltiges Frühstück. Als
wir weiterfuhren, verfolgten uns drei Kinder zu Fuss für circa 20
Minuten einen Pass hoch. Welch eine Ehre ;-)
Kinder des Dorfes. |
Bei starkem Gegenwind erreichten wir ein Dorf, wo ich kurz etwas zu
essen kaufe. Da wurde mir doch mein treuer Begleiter Batag (ein
Quietsche-Entchen) von meinem Lenker gestohlen. Gemein! Im nächsten
Dorf entschieden wir uns auch nicht zu halten, da wir eine leicht
aggressive Stimmung vernahmen. Ob dies am Ramadan gelegen hatte? Die
Kinder waren indessen teilweise sehr frech: sie schmissen Steine oder
streckten die Zunge raus wenn man ihnen nichts gab. Die Nacht
verbrachten wir in einer verlassenen Schäferunterkunft.
Schäferunterkunft. |
Wir "feierten" 1. August mit viel Schweizer Schokolade. Leider zu viel für mich. Ich
habe mir wegen weiss-de-Gugger-was eine Gastroenteritis geholt. Mitten
in der Nacht hatte ich den Ueli gerufen :-( Mauro machte am nächsten
Morgen fürsorglich Tee und Bouillon. Doch leider verschüttete ich den
Grossteil wegen tollpatschigen Verhaltens. Leicht gekränkt wage ich
mich dennoch an die höchste Etappe mit dem Velo. Der Tizi'n-Ouano
führt auf 2900m über den Atlas. Das war schon ein bisschen heftig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen