Der Hochsommer in der Schweiz liess ja ein bisschen zu wünschen übrig... umso mehr freute ich mich auf Maurokko ;-)
Braungebrannt und staubig erwartete mich Mauro bereits am Flughafen in Marrakesch. Er roch nicht nach Parfum oder Deodorant und seine Kleider zeugten von einer langen Reise. Ich freute mich riesig darauf, Mauro während 3 Wochen zu begleiten. Ich setzte Sepp, mein Velo, gleich zusammen. Dann fuhren wir fröhlich in die Stadt.
Da war ein Mann zusammen mit einem Hund auf einem Scooter vorbeigeflitzt. 8 Personen in einem 5er-Taxi. Praktisch niemand fuhr mit Helm auf dem Töff. Verschiedene Stände säumten den Strassenrand: Kaktusfeigen (3 für 10 Rappen), frischgepresster Orangensaft (1 Glas für 40 Rappen) oder so Schweinehälften, die an einem Haken hingen. Dies die ersten Eindrücke...
Die Stadt war heiss und die Strassen zum Bersten voll, aber sehr friedlich. Ich sah einige händchenhaltende Männer. Mauro meinte, dies sei hier völlig normal, es sage auch nichts über die sexuelle Ausrichtung aus. Die Frauen waren teils westlich gekleidet, teils leicht und teils stark verhüllt, manchmal inklusive Hände und einem Netz über den Augen.
Wir schliefen in einem Hotel im Zentrum und machten vor dem Schlafengehen noch einen Reiseplan für die nächsten 3 Wochen.
Am ersten Tag unserer Reise wurde ich von Mauro keinesfalls
geschont... 1000 Höhenmeter bei 39 Grad im Schatten waren für mich
kein Zuckerlecken; der Geschmack auf den Lippen war eher salzig ;-)
vor allem die Temperaturen machten mir zu schaffen. Dafür wurde die
Landschaft umso schöner, je weiter wir uns von Marrakesch entfernten.
Wunderschöne rote Felsformationen säumten die Strasse und die
ansonsten eher steppenartige Landschaft wurde in Talsohlen schlagartig
grün. Unser Ziel heute war Imlil, der Ausgangspunkt für die Besteigung
des Jebel Toubkal, mit 4167m der höchste Berg Marokkos. Dort
angekommen wurden wir prompt zum friedlichen Früchteessen eingeladen
bei Fremden. Ein erster Kontakt mit der marokkanischen
Gastfreundschaft. Die Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz
nach einem witzigen Abend mit einigen Touristen. Ein Holländer meinte,
wir schafften den Toubkal "met zwe Vinger in de Nas", also ganz
locker. Hmm...inshallah ;-) Mauro konnte übrigens schon einen
beachtlichen Wortschatz arabisch sprechen, obwohl er erst circa 3
Wochen in Marokko war.
Am nächsten Morgen brachen wir auf, natürlich nach dem obligaten
Orangensaft und ein paar Eiern; wir wussten gar nicht, dass Eierkochen
in Marokko 25min dauern würde! Eieiei. Da haben wir uns ein schönes Ei
gelegt ;-) Der erste Wandertag brachte 6 Stunden Müllers Lust in
atemberaubender Atlas-Umgebung einem Bergbach entlang, indem wir
selbstverständlich badeten. Mauro besuchte auf dem Weg noch eine
Moschee und einen Marabou (spiritueller Heiler).
Unsere Nacht wollten
wir in einer anscheinend verlassenen Schäferhöhle verbringen, doch
diese wurde dann doch von Schäfern genutzt. Am Abend strömten wie von
Geisterhand getrieben unzählige Schafe und Ziegen aus beiden Talseiten
zu den Schäferhöhlen, ein eindrückliches Szenario. Das Geblöke war
Unterhaltung pur! Uns blieb dann aber nur die Übernachtung in der
Berghütte mit den anderen Touris übrig, laaangweilig ;-) wenigstens
handelte Mauro den Einheimischen-Preis aus. Er hat mich damit ziemlich
beeindruckt.
Der nächste Tag sollte früh starten, wir brachen um 04.15 Uhr los, den
Toubkal zu erklimmen. In der stockdunklen Nacht hatten wir jedoch
trotz Stirnlampen Mühe, Stock und Stein zu erkennen. Wir waren die
ersten, die an diesem Tag unterwegs waren. Also, genauer gesagt ich,
weil Mauro hinter mir lief ;-) Wir schlossen uns also dem ersten
Bergführer an, der uns ohne zu zögern auf den Gipfel führte. Genau bei
Sonnenaufgang waren wir zuoberst angekommen. Diesen Moment mussten wir
mit "Zielwasser" (Underberg Kräuterschnapps) zelebrieren. Unser erster
4000er! Mauro mit Skaterschuhen und ich bei Kälte und starkem Wind mit kurzen Hosen.
Am gleichen Tag fuhren wir mit dem Velo noch zurück nach Marrakesch,
wo wir bei Bauarbeitern unter offenem Himmel übernachteten, nach
gemeinsamem Spaghettiessen (von uns) und Tagine (von ihnen). Lustig
waren die Kinder, die uns meist zuwinkten, zuriefen oder applaudierten
beim Vorbeifahren. Ebenso fiel mir auf, dass sich die Marokkaner die
Zähne nicht putzen (sieht man) und dass sie teilweise ihre Autos in
Flüssen waschen. Speziell...
Braun und bleich ;-) |
Da war ein Mann zusammen mit einem Hund auf einem Scooter vorbeigeflitzt. 8 Personen in einem 5er-Taxi. Praktisch niemand fuhr mit Helm auf dem Töff. Verschiedene Stände säumten den Strassenrand: Kaktusfeigen (3 für 10 Rappen), frischgepresster Orangensaft (1 Glas für 40 Rappen) oder so Schweinehälften, die an einem Haken hingen. Dies die ersten Eindrücke...
Die Stadt war heiss und die Strassen zum Bersten voll, aber sehr friedlich. Ich sah einige händchenhaltende Männer. Mauro meinte, dies sei hier völlig normal, es sage auch nichts über die sexuelle Ausrichtung aus. Die Frauen waren teils westlich gekleidet, teils leicht und teils stark verhüllt, manchmal inklusive Hände und einem Netz über den Augen.
Wir schliefen in einem Hotel im Zentrum und machten vor dem Schlafengehen noch einen Reiseplan für die nächsten 3 Wochen.
Am ersten Tag unserer Reise wurde ich von Mauro keinesfalls
geschont... 1000 Höhenmeter bei 39 Grad im Schatten waren für mich
kein Zuckerlecken; der Geschmack auf den Lippen war eher salzig ;-)
vor allem die Temperaturen machten mir zu schaffen. Dafür wurde die
Landschaft umso schöner, je weiter wir uns von Marrakesch entfernten.
Der Weg ist das Ziel... |
Wunderschöne rote Felsformationen säumten die Strasse und die
ansonsten eher steppenartige Landschaft wurde in Talsohlen schlagartig
grün. Unser Ziel heute war Imlil, der Ausgangspunkt für die Besteigung
des Jebel Toubkal, mit 4167m der höchste Berg Marokkos. Dort
angekommen wurden wir prompt zum friedlichen Früchteessen eingeladen
bei Fremden. Ein erster Kontakt mit der marokkanischen
Gastfreundschaft. Die Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz
nach einem witzigen Abend mit einigen Touristen. Ein Holländer meinte,
wir schafften den Toubkal "met zwe Vinger in de Nas", also ganz
locker. Hmm...inshallah ;-) Mauro konnte übrigens schon einen
beachtlichen Wortschatz arabisch sprechen, obwohl er erst circa 3
Wochen in Marokko war.
"Met zwe Vinger in de Nas" |
Am nächsten Morgen brachen wir auf, natürlich nach dem obligaten
Orangensaft und ein paar Eiern; wir wussten gar nicht, dass Eierkochen
in Marokko 25min dauern würde! Eieiei. Da haben wir uns ein schönes Ei
gelegt ;-) Der erste Wandertag brachte 6 Stunden Müllers Lust in
atemberaubender Atlas-Umgebung einem Bergbach entlang, indem wir
selbstverständlich badeten. Mauro besuchte auf dem Weg noch eine
Moschee und einen Marabou (spiritueller Heiler).
Aufstieg zum Monte Toubkal. |
Unsere Nacht wollten
wir in einer anscheinend verlassenen Schäferhöhle verbringen, doch
diese wurde dann doch von Schäfern genutzt. Am Abend strömten wie von
Geisterhand getrieben unzählige Schafe und Ziegen aus beiden Talseiten
zu den Schäferhöhlen, ein eindrückliches Szenario. Das Geblöke war
Unterhaltung pur! Uns blieb dann aber nur die Übernachtung in der
Berghütte mit den anderen Touris übrig, laaangweilig ;-) wenigstens
handelte Mauro den Einheimischen-Preis aus. Er hat mich damit ziemlich
beeindruckt.
Der nächste Tag sollte früh starten, wir brachen um 04.15 Uhr los, den
Toubkal zu erklimmen. In der stockdunklen Nacht hatten wir jedoch
trotz Stirnlampen Mühe, Stock und Stein zu erkennen. Wir waren die
ersten, die an diesem Tag unterwegs waren. Also, genauer gesagt ich,
weil Mauro hinter mir lief ;-) Wir schlossen uns also dem ersten
Bergführer an, der uns ohne zu zögern auf den Gipfel führte. Genau bei
Sonnenaufgang waren wir zuoberst angekommen. Diesen Moment mussten wir
mit "Zielwasser" (Underberg Kräuterschnapps) zelebrieren. Unser erster
4000er! Mauro mit Skaterschuhen und ich bei Kälte und starkem Wind mit kurzen Hosen.
Sonnenaufgang auf 4167m... |
Auf dem Gipfel des Toubkal mit Zielwasser. |
Schnee in Marokko! |
Am gleichen Tag fuhren wir mit dem Velo noch zurück nach Marrakesch,
wo wir bei Bauarbeitern unter offenem Himmel übernachteten, nach
gemeinsamem Spaghettiessen (von uns) und Tagine (von ihnen). Lustig
waren die Kinder, die uns meist zuwinkten, zuriefen oder applaudierten
beim Vorbeifahren. Ebenso fiel mir auf, dass sich die Marokkaner die
Zähne nicht putzen (sieht man) und dass sie teilweise ihre Autos in
Flüssen waschen. Speziell...
Übernachtung bei den Bauarbeitern. Im Hintergrund die Betten, die sie für uns vorbereitet hatten. |
Betten ist gut!!!! Könnte mit meinen Rückenschmerzen nie drauf sclafen!!! Dann hast du also Gesellschaft.
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