Nach Plovdiv schlug ich den Weg ueber die Bergen ein, ueber eine Hochebene sollte ich Razlog erreichen, ein kleines Staedtchen wo Yussuf der Bruder von Lulufer Freiwilligenarbeit verrichten wollte.
So beschloss ich ihm etwas da zu lassen. Doch wo und wie?
Einige km lang ueberlegte ich wie ich den Ort ausfindig machen koennte wo er arbeiten sollte.
Da kam mir eine Idee. Ich hatte eine Siggflasche mit mir dabei.
meine heroische Siggflasche |
Siggflaschen sind von schweizerischer Qualitaet und in der ganzen Welt beruehmt. Ein Freund von mir Moritz, der auf dieser Reise mein erster Sancho Panza war und mit mir von Zuerich bis Bern radelte, profezeite mir als wir ueber meine Siggflasche sprachen: diese Flasche wirst Du noch bei deiner Rueckkehr haben. Zwar etwas verbeult und verkratzt aber noch ganz!
Beruehmte Genossen |
In diesem Moment dachte ich mir (junger und unerfahrener Cyclotourist): diese wird auch unverbeult zurueckkommen, denn ich halte Sorge zu ihr und eine Beule hineinzumachen ist schon eher schwer...
Dieser Ueberzeugung war ich bis sie mir in Tarifa eine ganye Treppe hinunterrollte und dabei ca. Ein Dutzend Beulen einholte.
So haette sich die Profezeiung fast bewahrheitet und ich haette Moritz einen Tempel in Delphi gebaut und wir haetten ein dickes Geschaeft mit wahrsagereien aufgezogen...
Doch wenn ein Krug zum Brunnen geht bis er bricht, so geht eine Siggflasche mit dem Mauro bis er dessen Deckel verliert!
Es war noch in der Suedlichen Tuerkei als ich wohl die Flasche nicht gut zuschraubte und mir der Deckel abfiel. Ich fuhr ca. 4km zurueck hinauf und suchte die Stecknadel im Heuhaufen, doch vergebens.
Ich trug die so unnuetze Flasche noch bis Bulgarien mit mir rum, ich konnte mich nicht wirklich von ihr trennen. Doch schlussendlich hatte das einen Sinn, denn sie wurde Traegerin meines Schatzes, den ich fuer Yussuf zurueckliess. Ich schrieb ihm einen Brief, legte Geld fuer ein Bier und ein Armband dazu und vergrub die Siggflasche mit einem Holz verschlossen und mit Wachs abgedichtet unter einem kleinen Steinhaufen nahe dem Zuggeleise. Merkte mir die Stelle ganz gut und beschrieb ihm die Stelle via Mail. Er sollte auf Schatzsuche gehen!
Er meldete sich einigen Tagen nach seiner Ankunft in Razlog. Bedankte sich traurig bei mir fuer meine Idee, doch hatte er nichts gefunden...
Er hatte gut gesucht und die Stelle war unmissverstaendlich beschrieben worden!
Es waren ihm wohl bulgarische Piraten zuvorgekommen!
Wer weiss wie sie diese Flasche gefunden haben? Ob sie mich wohl beobachteten als ich sie vorbereitete und ich es nicht gemerkt habe, ob per Zufall... es wird ein Raetsel bleiben, doch ich habe danach den bulgarischen Piraten den Krieg erklaert!
Schade dass ich schon weiter war, sodass ich nicht direkt einige hinrichten konnte :o)
Hochebene rund um Razlog |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen